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Die Abenteuer von Gork & Morbus
Kommt ’n IP-Paket geflogen...

Es war einmal ein ganz normaler Morgen im Land, wo Rhein und Weser fließen. Genauer gesagt inmitten des größten Waldes dieses Landes, in dem es noch erlaubt ist, seine Fenster mit Vorhängen zu bestücken, in einer Zeit da der Fortschritt der Menschheit einen jeden um seine letzten Quadratpikometer Privatsphäre, ja gar um seine letzten Nanosekündchen Freiheit, beraubt.
Wie auch immer. Im Wald also, dort, wo das Haus der berühmt-berüchtigten Abenteurer Gork & Morbus steht, stand ein Haus. Dort drin saßen die beiden am Mittagstisch und frühstückten Abendbrot, denn es war bereits morgens um 6 Uhr und nach der langen LAN-Party aßen sie noch schnell etwas, hauptsächlich damit Gork nicht wieder vor lauter Hunger so viel Magenknurren kriegt, dass die am nahesten wohnenden Nachbarn im 320 Kilometer Bodenlinie entfernten Berlin vor lauter Schrecken aus den Strohbetten fallen, denn Berlin ist zwar arm, aber auch nicht sexy.
Wie auch immer. Die LAN-Party war wie immer ein Schuss in den Ofen, denn es dauerte schon einmal 5 Stunden, bis Gork es geschafft hatte das Netzwerkkabel seines PCs an den Switch anzuschließen. Dann konnte die spektakuläre und mit allerlei Überraschungen gespickte Phase der Versuche eines Netzwerkaufbaus beginnen. Natürlich sollte man meinen, dass der Umstand, dass auf allen Systemen das gleiche Betriebssystem installiert ist, für positive Effekte sorgen könnte, aber in was für einer Welt würden wir denn leben, wenn dieses träumerische Wunschdenken jemals Realität werden sollte, noch dazu bei einem Betriebssystem, dessen Namen ich leider nicht nennen darf, weil ich mir die Nutzungsrechte dafür nicht leisten kann? Als alle dann jedenfalls ihr Windows XP hochgefahren hatten, passierte wie zu erwarten gar nichts, denn Morbus hatte vergessen den Strom anzuschalten. Es kam ihm gleich etwas komisch vor, dass die PCs keine Piep-Geräusche von sich gaben. Der schwarze Bildschirm hingegen beunruhigte ihn keinesfalls, alles andere hätte ihn bei Mac OS X auch nur eher gewundert. Als Morbus dann in den Keller ging, um am selbstgebastelten Stromkasten aus dem Playmobil-Bausatz den Hebel umzulegen, gab es sofort einen augenbetäubenden Knall, und der gesamte Stromkasten flog mit ungeheurer Wucht aus der Verankerung genau gegen den noch in Originalverpackung eingeschweißten hochmodernen Markenstromkasten vom No-Name-Hersteller, der daraufhin umfiel und in 1 Teil zerbrach. Während Morbus nun versuchte, das Puzzle aus Elektronikbauteilen wieder zusammenzuflicken, versuchte Gork schon einmal, Nudeln für das Mittag zu kochen. Da jetzt leider der Strom nicht richtig funktionierte, wollte Gork die Nudeln mit einem selbstgebauten Feuerzeug aus einer Schlagsahne-Sprühdose und einem Teelicht zu erwärmen. Na lecker, die ganze Schlack.. ähh Schlagsahne war nun in den Kochtopf geflogen statt in Flammen aufzugehen, da Gork vergessen hatte das Teelicht anzuzünden. Aber was soll’s, dachte er sich. Er schlich sich laut polternd in Morbus’ geheimes, für niemanden zugängliches Labor, dessen Tür sperrangelweit offen stand und aus dem seltsame, neon-grün pulsierende Schwefeldioxid-Rauchschwaden empor stiegen. Ob das so gesund ist? Aber über solche komplizierten Fragen machte sich Gork generell keinen Kopf, was schon allein daran liegen könnte, dass ihm die Fähigkeit zum sich über etwas einen Kopf machen nicht in die Wiege und schon gar nicht in das Krabbelgitter gelegt worden war. Er rannte schnurstracks ziellos im Zimmer hin und her, bis er den Propangasbrenner fand, mit dem Morbus schon zu Kriegszeiten den einen oder anderen verbündeten Bunker ausgeräuchert hatte. Voller Freude aufs reichhaltige Mittagbrot, wollte Gork behände wie ein sich als Fuchs verkleideter Steppenelefant das Treppengeländer hinunter rutschen. Daraus wurde natürlich nichts, weil Gork vergaß zu bremsen, so dass der nagelneue Flammenwerfer durch die halbe Wohnung flog, durch Fenster zischte und dort in einer gewaltigen Explosion aufging, die so laut war als hätte jemand 2 Knallerbsen gleichzeitig auf den Sandboden geschmissen. Während draußen also ein lichterlohes Feuer entstand, fiel Gork ein dass sie ja gar keinen Elektroherd hatten, sondern einen mit Gas betriebenen Induktionsherd, der mit Strom funktionierte. Er stellte ihn sofort auf volle Pulle, just in jenem Moment da Morbus den Stromkasten wieder angebracht hatte. Da Gork alle Herdplatten anmachte, um maximale Wirksamkeit bei minimaler Effizienz zu erreichen, dauerte es eine Weile, bis der Stromzähler mit dem Beschleunigen fertig war. Morbus wunderte sich noch, was das für ein komisches immer lauter werdendes Summen war, und wieso der Stromkasten vibrierte wie ein... Presslufthammer. Zehn Milliardstel Sekunden später schossen ihm abertausende kleine Plastiksplitter mit halber Lichtgeschwindigkeit entgegen, so dass er gerade noch Zeit hatte sich rechtzeitig zu ducken. Das Stromzählerrad war mit lautem Knall durch die Stromkastenwand herausgezischt und, nachdem es 3 Mal die Erde umrundet hatte, in Flammen aufgegangen. Na super, versuchte Morbus sich zu denken, und überlegte, wie er einen neuen Stromzähler bauen konnte. Er kam auf die Idee, den Ersatz-Reifen vom Phaeton als Drehscheibe an einen Elektro-Motor anzuschließen, und machte sich sogleich ans Werk.
Oben in der Küche inzwischen stiegen dicke schwarze Rauchschwaden von der Konsistenz wie Erdöl vom Herd empor. Irgendwann kam Gork auf den Gedanken, dass die Nudeln langsam fertig sein müssten, und er öffnete die Fenster, die sich vom ganzen Qualm schon nach außen bogen. Die Rauchwolken entwichen wie der Dampf aus einem explodierenden Teekessel, so dass sämtliche draußen tosenden Flammen ausgequalmt wurden. Der Anteil von CO2 in der gesamten Luft auf der Erde erhöhte sich schlagartig um 500 Prozent. Aber daran verschwendete Gork keine Gedanken, denn er musste noch schnell eine schmackhafte Nudelsoße herstellen. Er wägte zwischen Aldi- und Lidlketschup ab, entschied sich dann aber für den Netto-Ketschup, denn davon stand noch ein 50 Liter Fass im Keller, was geradeso ausreichend sein würde. Die grüne pelzige Schicht oben drauf gab dem Ganzen das würzige Etwas. Gork warf noch ein paar Knoblauchzwiebeln und einen Liter Maggi Würze hinein rührte 2 Mal kräftig um, und dann war der Soßenpansch auch schon fertig. Jetzt brauchte er noch so etwas wie Teller. Da ihm schon total das Wasser im Munde zusammenlief, blieb kein Wasser in seinem Körper mehr für seine Augen übrig, so dass er nichts sehen konnte und gegen den Geschirrschrank rannte, in dem die einzigen 2 Teller standen, die G&M hatten. Es klirrte mit lautem Geklirre, und eine riesige Lawine von Geschirrsplittern rasselte die Kellertreppe hinunter, die Morbus gerade hinaus klimmen wollte, da der neue Stromzähler fertig war. Als Morbus sah, dass sein teures, beim Ausflug nach Meißen aus der dortigen Porzellanmanufaktur mitgehen gelassenes Keramikgeschirr vor ihm in Scherben lag wie eine gewisse Währung namens Euro, wurde ihm freudig vor Trauer, denn die Erinnerung an die guten alten Reichsmark-Zeiten mit den Kaiser-Wilhelm-Emblems auf den Münzen vermochte er nicht zu vergessen. Aber er war froh, dass das alte, qualitativ minderwertige Billiggeschirr endlich kaputt war. Ohne zu zögern fuhrt er zum nächsten Ikea und kaufte dort einen Satz hochwertiger, spülmaschinenfester Plastikteller. Auf der Rückfahrt kam er zufällig bei der Wok-WM vorbei, wo er Stefan Raab ablenkte, indem er den Begriff „Lena Meyer-Landrut“ erwähnte, woraufhin Raab in einen verherrlichenden, ewig langen Monolog verfiel, währenddessen Morbus genug Zeit hatte ihm die Wok-Pfannen zu stibitzen. Zu Hause angekommen, kippten G&M ihre heute etwas angebrannten Nudeln in die Woks und taten sich jeder einen großen Schwall Nudelsoße auf, die so gut schmeckte dass kein Italiener der Welt es hätte schlechter machen können, außer der Italiener wäre nur eingebürgert und käme in Wahrheit aus Großbritannien, aber auch da könnte man sich dann streiten.
Nach dem Essen dann versuchten beide endlich die LAN-Party starten zu lassen. Schon beim erneuten Hochfahren machte sich merkwürdige Stille, die Ruhe vor dem Sturm, bemerkbar. Seltsamerweise waren dann die PCs schon wenige Sekunden ohne Abstürze und Redscreens am Laufen, so dass Morbus sich entschloss, auch den Router anzuschließen, damit sie die Möglichkeit hatten gegen ihre beiden verfeindeten Kumpanen Krog & Subrom sowie andere Computernerds in aller Welt zu zocken. Schon als der Router noch nicht einmal richtig eingesteckt war, ertönten seltsame Piep-Geräusche aus Gorks Rechner, die dann mit wenigen Sekunden Verzögerung auch auf Morbus’ Rechner auftauchten, so dass sich ein lustiges Piep-Konzert ergab, dem sich dann auch die Abermillionen Singvögel im Wald anschlossen. Morbus dachte erst wieder, er hätte Tinnitus, doch dann holte ihn die Realität wieder ein, und die einzig logische nun folgende Tat war, das Netzwerkkabel mit einer Axt zu durchschlagen. Gerade als Morbus die Tür aufmachte nach draußen gehen wollte, um den Spaten aus dem Schuppen zu holen, fiel er vor Schreck fast über seine Füße, denn draußen im Garten stand Guido Westerwelle und wollte G&M mit verminderten Mehrwehrsteuersätzen für Abenteuergeschichten als Parteianhänger gewinnen. Da Morbus jedoch unreligiös war, musste er bittend ablehnen. Westerwelle verschwand wieder so schnell wie er aufgetaucht war, als plötzlich ein anderes Auto vorgefahren kam, aus dem eine gewisse Hannelore Kraft ausstieg, die bei G&M heimlich 10 Mrd. € in Form von Platinklumpen aus G&Ms Platinmine borgen wollte, um damit die Verfassungsrichter in der Frage eines verfassungsrechtlichen Haushaltes in ihrer Meinungshaltung zu ändern. Morbus bekam langsam die Krätze, dass dauernd irgendwelche daher gelaufenen Spinner auf ihr Grundstück und gar in ihr Haus eindrangen, so wie neulich erst ein gewisser ägyptischer Machthaber auf der Flucht vor seinem Volk, und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, hatte die aufgebrachte Meute dann auch noch den ganzen schönen gepflegten, von Wildwuchs überwucherten Rasen in G&Ms Garten niedergetrampelt.
Aber was sollte man machen, dachte sich Morbus, und holte den Dreizack aus dem Schuppen, mit dem er dann versuchte das Netzkabel zu durchtrennen. Zack! Und schon waren 3 Küchenfliesen zertrümmert. Morbus tat sich schier ungeschickt mit dem Dreizack, derart, dass man von Glück sprechen konnte dass er nie Ritter werden wollte. Irgendwann hatte Gork genug vom Schauspiel und wollte sich eine Cola eingießen, als er auf einmal vergaß wie man ein Glas hält, so dass die ganze Cola auf den Router kippte, der daraufhin Funken sprühte wie ein erloschenes Silvester-Feuerwerk und letztendlich kaputt ging.
Nun hatte Morbus es satt, dies war die 15. LAN-Party, die so endete, dass sie nicht klappte, weshalb G&M jetzt die Schnauze voll hatten, etwas aßen und dann zu Bett gingen.
Am nächsten Morgen früh um 16 Uhr überlegte sich Morbus, dass es an der Zeit wäre, einen Experten für das Problem aufzusuchen. Er stöberte eine Weile im Internet auf der Suche nach Netzwerk-Nerds. Irgendwann traf er auf einen gewissen Prof. Dr. Görlich, der nicht nur als bundesweit übelst angesagter Netzwerkfachmann- und Experte galt, sondern sich auch als „Herr der Netzwerke“ bezeichnete. Morbus beschloss, zusammen mit Gork den Typen zu besuchen, was sie in die große weite Hauptstadt der Vereinigten Länder von Deutschland führte, das so genannte Berlin. Als der Transrapid am Hauptbahnhof anhielt, sprangen beide voller Elan aus dem Zug, um gleich als Erstes die kulinarischen Höhepunkte Berlins, als da wären Currywurst und Dönerteller, zu probieren. Ein himmlischer Genuss sondergleichen! Nur der frische Salatkopf direkt vom mit saurem Regen übergossenem Feld schmeckt besser. Aber für solche Sperenzchen waren G&M nicht in das kaffige Berlin gefahren. Sie machten sich sofort auf die Suche nach dem Professor. Morbus wusste auch schon, wie. Er grub irgendwo ein Loch, bis er auf eine Datenautobahn bzw. ein dickes Kabelbündel traf. Jetzt mussten sie beide nur noch dem Kabel folgen. Nach und nach wurde das Kabelbündel immer dicker, und irgendwann ging es durch ein Loch in einer Wand. Auch hier hatte Morbus die Lösung parat wie ein gewitzter Schenkelklopfer-Reißer zu jeder Situation den passenden Witz, oder ein Chinese die passende Lebensweisheit. Er klebte mit Sekundenkleber ein paar Bündel TNT an die Wand fest. Oh. Morbus hatte sich vertan, es war nur Minutenkleber, und jetzt mussten sie einige Minuten warten bis der Kleber trocken war. Dann zündete Morbus den Sprengstoff an und es machte „Bummm!“. Wer hätte das gedacht? Jetzt aber stand ihnen der Weg offen. Im Inneren des Gebäudes verlief das Kabel durch mehrere Räume, wo noch weitere Kabelbündel durch die Wände in das Haus kamen. Dann kamen sie an eine große Tür, an der ein Schild mit der Aufschrift „Layer-8-Router“ angebracht war. Morbus erinnerte sich an seine Schulzeit zurück und erkannte, dass es eigentlich nur „Layer-7“-Geräte geben konnte, demzufolge müsste ein 8. Layer der Benutzer sein. Aber wie auch immer, ohne zu klopfen öffneten G&M mit einem beherztem Sprung gegen die Tür selbige, und drinnen saß an einem Tisch in mittelgroßer, etwas stämmigerer, aber ein wenig plump und lässig wirkender Mann mit labbrigen Hosen und T-Short und, das war etwas merkwürdig, einem großen elektrischen Gerät auf dem Kopf, von dem lauter Kabel scheinbar an seinem Kopf angeschlossen waren. Das Seltsamste war aber, dass all die dicken Kabelbündel aus den Wänden in diesem Gerät endeten. Aber Morbus wäre weder Gork noch Morbus, wenn er nicht ein vorurteilsfreier Mensch wäre und sich daher von solchen Komischkeiten in der Meinungsbilder über andere beinträchtigen ließe. Der Mann bastelte gerade an einem Halbleiter herum, aber das war G&M egal. Morbus verwickelte den Professor in ein Gespräch über solch übelst interessante Themen wie Routing-Tabellen, IPv4 vs. IPv6, Ports, und vor allem Firewalls. Der Professor kam aus dem Reden nicht mehr heraus und nach vielen Stunden fielen Morbus die Augen zu. Gork war in der Zwischenzeit auf Entdeckungstour gegangen und hatte angefangen, die Netzwerkkabelbündel zusammenzuknoten. Na toll! Nun kamen keine Daten mehr durch die Tonnenschweren Datenleitungen hindurch, die IP-Pakete stauten sich an den Knoten, und die Kabel schwollen an den Stellen verdächtig stark an, wie ein Wasserschlauch, in den man eine Mohrrübe steckt. Auf einmal explodierten alle Kabel mit einem Mal, und das ganze Haus wurde von umher fliegenden, in Materie umgewandelten IP-Headern erschüttert, so als würden Tausende Samuraikrieger mit Kopfnüssen auf die Wände einschlagen. G&M machten sich schnell aus dem Staub, im wahrsten Sinne des Wortes, denn hinter ihnen zerfiel des Gebäude in einer gewaltigen Staublawine zu Schutt und Asche. Sie rannten so langsam sie konnten zurück zum Hauptbahnhof, doch es fuhr kein Zug mehr, da alle Züge nur noch von pubertierenden PC-Spielern mithilfe des Microsoft Train Simulators über das Internet gesteuert werden, und komischerweise war das Internet jetzt kaputt. Zum Glück hatte Morbus noch eine Dampflokomotive im Umhang, die er schnell auf die Gleise warf und mit der sie dann nach Hause dampften.
Jetzt könnte man hoffen, die Geschichte sei endlich vorbei, aber falsch gedacht. Die Idee mit den Firewall s gefiel Morbus ungemein, so dass er Haus und Garten in 2 Netze mit eigenen Adressen einrichtete. Die erste Firewall war am Gartentor angebracht, dahinter erstreckte sich dann die demilitarisierte Zone, mit Briefkasten, Schuppen, Garage, Brunnen etc. Und dann kam die innere Firewall, hinter der sich das Haus von G&M verbarg. Betrat nun ein ungebetener Gast die Nähe des Gartentors, wurde er sofort mit Pech und Schwefel begossen, und wenn das noch nicht zur Abschreckung genügte, auch noch mit brennendem Öl. Nur auserwählte Postboten durften zum Briefkasten.
Morbus war zufrieden mit seinem neuen Sicherheitssystem und dachte es sei perfekt, aber er war nicht gegen die Fehler dieser Welt gefeit, die entstehen wenn man virtuelle und reale Welt zu sehr miteinander mischt, zum Beispiel wenn man versucht einen ausgedruckten Brief per E-Mail zu verschicken.
Eines Tages jedenfalls war entdeckte Gork in der Abstellkammer den alten Panzer, den sie mal gekauft hatten. Voller Abenteuerlust stieg er ohne nachzudenken in das verrostete Gefährt ein, ließ den Motor aufheulen wie ein Formel1-Rennfahrer und fuhr mit viel Karacho auf den Hinterrädern durch die Hauswand nach draußen. Nun entstand im Sicherheitssystem von Morbus ein Paradoxon. Denn eigentlich war der Garten ja eine demilitarisierte Zone, nun aber drehte dort Gork mit einem Panzer, der eindeutig keine rein zivilen Eigenschaften hatte, seine Runden, was dem Computer, der die Firewalls steuerte, Russisch vorkam, und da das Internet noch immer kaputt war, konnte er auch nicht auf irgendwelchen dubiosen Übersetzungsseiten das Russische übersetzen lassen. Ergo brannte die Platine des Rechners nach einer Weile durch, und der verschmorte Rechner war nach wenigen Minuten nur noch ein verklumpter, zusammengeschmolzener Haufen aus Plastik und Edelmetallen wie Kupfer oder Nickel.
Das brachte Morbus das Fass fast zum Überlaufen, doch nicht ganz. Morbus warf daher noch gleich ihr verscherbeltes Metallgeschirr, das noch im Keller herumlag, in das Fass hinein, bis es überschwappte. Dann schmiss er den gesamten Computerkram, den er finden konnte, in die Altmetalltonne, baute eine Rakete, klebte die Mülltonne mit Nanosekundenkleber an der Rakete fest, und schickte sie los ins All, wo sie gegen den Mond knallte und dieser mehrere Kilometer in seiner Umlaufbahn verschoben wurde, was sich auf Ebbe und Flut auswirkte, aber das ist eine andere Geschichte. Nachdem Gork den Panzer aus Versehen über dem Phaeton geparkt hatte, kochten G&M sich erstmal eine schöne Portion Nudeln mit Tomatensoße aus frisch geerntetem Kohlrabi.
Hm. Morbus guckt mich gerade böse an, ermahnend, ich solle endlich aufhören, meine verrückten Fantasien mit realen Inhalten zu vermischen... Na gut, vielleicht hat er Recht, und jetzt ist ja auch schon spät. G&M gingen also nach diesem Abendmahl, bei dem kein Heiliger Gral auf dem Tisch stand, müde ins Bett und hoffen, dass das Internet bald wieder funktioniert, denn Gork will sich sicher bald neue Spiele für seine neue Nintendo-2DS-Konsole kaufen, mit der man jetzt sogar ohne spezielle Brille 2-dimensional sehen kann.


Autor: Paul
Jahr: 2011


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